Autor: Mattis Roozendaal

  • Verkaufsfördernde Beleuchtung mit LED

    Verkaufsfördernde Beleuchtung mit LED


    kurz & bündig

    • Eine gezielte Wareninszenierung durch Licht animiert Ihre Kunden zum Kauf.
    • In Verkaufsräumen lässt sich Licht in Grundbeleuchtung und Akzentbeleuchtung unterscheiden.
    • Je nach Handelszweig und Zielgruppe kommen für die Beleuchtung von Läden und Shops unterschiedliche Lichtfarben zur Anwendung.

    In Zeiten schwindender Verkaufszahlen im Einzelhandel spielen Faktoren wie das Einkaufserlebnis und die Kundenbindung eine wesentliche Rolle, um sich von Wettbewerbern abzusetzen.

    Wenn frisches Obst in seinen schönsten Farben erstrahlt und Backwaren nicht nur gut riechen, sondern besonders appetitlich aussehen – dann verleitet es den Kunden zum Kauf.

    Unabhängig davon, ob die Waren auf dem wöchentlichen Einkaufszettel standen, denn das Auge isst bekanntlich mit.

    Ähnlich verhält es sich auch im Nonfood-Bereich des Einzelhandels:

    Eine anregende Produktpräsentation wirkt sich positiv auf das Kaufverhalten der Kundschaft aus.

    Neben dem Gesamtkonzept und der Positionierung der Waren spielt vor allem die passende Beleuchtung eine Rolle, um die Aufmerksamkeit des Kunden zu erlangen und ihn zum Kauf anzuregen.

    Was ist Verkaufsförderung?

    Immer wenn von Verkaufsförderung gesprochen wird, sind alle Maßnahmen gemeint, die ein Händler am Point of Sale ergreift, um seinen Absatz zu erhöhen.

    Die Rede ist dann von „Sales Promotion“. Klassischer Weise sind solche Maßnahmen zeitlich begrenzt.

    Beispiele für verkaufsfördernde Maßnahmen

    • Produktproben
    • Gutscheine
    • Sonderangebote
    • Verlosungen

    All diese Maßnahmen sind notwendig und unabdingbar für den Handel.

    Doch Licht ist eines der effektivsten Instrumente, um den Verkauf zu fördern und zu unterstützen.

    Denn erst das richtige Licht präsentiert Ihre Produkte vorteilhaft und verführt den Kunden dazu, genauer hinzuschauen, zu verweilen und letztendlich zu kaufen.

    Wie kann Licht verkaufsfördernd sein?

    Folgendes Beispiel:

    Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein großes Geschäft mit verschiedenen Bereichen, beispielsweise ein Kaufhaus.

    Jeder Bereich ist in genau dem gleichen Licht gehalten, es gibt keine Kontraste und alles erscheint monoton. Sie bekommen das Gefühl in einer Halle voller Waren zu stehen, können die Übergänge der Bereiche nicht erkennen – von Orientierung mal ganz zu schweigen.

    Weil Ihnen die Suche nach einem bestimmten Produkt zu langwierig vorkommt, treten Sie entnervt und gefrustet den Rückzug an und verlassen das Geschäft.

    Ganz anders ist die Situation, wenn Sie ein Geschäft betreten dessen Zonen durch Licht unterteilt sind.

    Durch verschiedene Lichtszenarien können Sie einfach ausmachen, wo sich Hauptwege befinden und die verschiedenen Warenbereiche beginnen oder aufhören.

    Sonderangebote, Werbeartikel und Produktneuheiten sind durch ein helleres Licht hervorgehoben, sie fallen Ihnen sofort auf.

    Verkaufsförderndes Licht entsteht also dann, wenn das Licht Kaufanreize setzt, den Kunden durch das Geschäft leitet und zum Kauf bewegt.

    Machen wir uns mal nichts vor: Kein Kunde betritt Ihr Geschäft und kauft Ihre Produkte, nur weil er die Beleuchtung so schön findet. Das funktioniert viel subtiler – wie Sie im Folgenden erfahren.

    Grundbeleuchtung

    Jeder Verkaufsraum benötigt eine ausgewogene Allgemeinbeleuchtung, durch die sich der Kunde zunächst einen Überblick innerhalb des Geschäfts verschaffen kann.

    Um das zu erreichen, sollten vorwiegend vertikale Flächen und die Raumtiefe beleuchtet werden.

    Für große Verkaufsräume, wie zum Beispiel in Fachmärkten, sind breit strahlende Leuchten wie LED Hallenstrahler oder LED Lichtbandsysteme bestens geeignet.

    In Boutiquen kann mit einer platzorientierten Allgemeinbeleuchtung gearbeitet werden, indem die Leuchten auf einzelne Raumbereiche bezogen sind.

    Mitunter bietet es sich auch an, die vorhandene Architektur zu nutzen und Mauereinlässe, Abschrägungen oder Vouten indirekt zu beleuchten.

    Die Helligkeit der Grundbeleuchtung sollte sich nach dem Warenangebot und Handelszweig richten.

    Während Discounter mit hohen Beleuchtungsstärken von bis zu 1.000 Lux arbeiten können, eignet sich in exklusiven Boutiquen und Modegeschäften eher ein gedämpftes Beleuchtungsniveau von rund 300 – 500 Lux .

    Akzentbeleuchtung: Regale, Gangzonen und Wände

    Um einen Verkaufsraum angenehm und einladend wirken zu lassen, braucht es Kontraste mit verschiedenen Helligkeitsniveaus und Akzenten.

    Anstatt es bei einer Grundbeleuchtung zu belassen, sollten zusätzliche Leuchten auf die Regale und Warenträger ausgerichtet sein.

    Dazu eignen sich breitstrahlende LED Lichtbandsysteme, schwenkbare Downlights oder Strahler, die parallel zu den Regalen angeordnet sind.

    Das Licht ist auf die Waren ausgerichtet, während Gänge und Verkehrszonen in den Hintergrund treten.

    Besonders Gondelköpfe, die am Anfang und Ende der Regale sind, eignen sich für eine zielgerichtete Ausleuchtung. Sie sind wertvolle Orientierungshilfen und lassen sich als Aktionsflächen nutzen, insofern das Licht markant auf sie ausgerichtet ist.

    Schaufensterbeleuchtung

    „Wie die Motten ins Licht“ – dieser Spruch ist allseits bekannt.

    Genauso funktioniert Licht in Bezug auf das Anlocken Ihrer Kunden. Hell erleuchtete Schaufenster ziehen Passanten auf der Straße an, weil ihr Blick sich automatisch dem Licht zuwendet.

    Helligkeitskontraste sorgen dafür, dass sich die Waren im Schaufenster vom Hintergrund abheben und herausstechen.

    Dafür eigenen sich insbesondere Stromschienensysteme mit schwenkbaren Strahlern. Die Strahler lassen sich unkompliziert an jedem Punkt der Schiene befestigen und je nach Bedarf ausrichten

    Welche Kriterien sind wichtig für die Beleuchtung im Verkaufsraum?

    Der Farbwiedergabeindex gibt an, wie originalgetreu eine Lichtquelle die Farben in ihrer Umgebung wiedergibt. Er hat keine Einheit, sondern nimmt einen Wert zwischen 1 – 100 ein. Sonnenlicht hat beispielsweise ein vollwertiges Lichtspektrum, der Farbwiedergabeindex der Sonne liegt demnach bei Ra = 100.

    LED Leuchten weisen in der Regel einen Ra > 80 auf und eignen sich damit ideal für die Beleuchtung von Verkaufsräumen. Lediglich in Bereichen, in denen es auf eine sehr genaue Farbprüfung ankommt, sollten LED Leuchten mit einer höheren Farbwiedergabe zum Einsatz kommen. Das betrifft zum Beispiel Shops mit Druckerzeugnissen oder Friseure.

    Lichtfarbe

    Die Lichtfarbe oder auch Farbtemperatur einer Lichtquelle gibt an, welche Eigenfarbe das ausgestrahlte Licht hat. In der Regel lassen sich Leuchten nach drei Lichtfarben unterscheiden: Warmweiß (2.700K – 3.300K), Neutralweiß (3.300K – 5.300K) und Tageslichtweiß (>5.300K).

    Die Lichtfarbe bestimmt maßgeblich die Raumatmosphäre und ist somit für die Beleuchtung im Einzelhandel von großer Bedeutung. Je nach Zielgruppe und Handelszweig kommen unterschiedliche Lichtfarben zum Einsatz.

    Blendung

    Blendung ist eine Störempfindung, die immer dann auftritt, wenn im Sehfeld eine zu hohe Helligkeit oder große Helligkeitsunterschiede (Hell-Dunkel) auftreten. Direktblendung entsteht, wenn eine Lichtquelle frontal in Richtung der Augen strahlt. Die Indirekte Blendung wird hingegen von spiegelnden oder glänzenden Flächen verursacht, die das Licht reflektieren.

    In Verkaufsräumen hat die Blendungsbegrenzung oberste Priorität, um dem Kunden ein angenehmes Einkaufserlebnis bieten zu können. Dafür empfehlen sich blendungsfreie Optiken (Linsen) mit einem niedrigen UGR-Wert. Alternativ können die Leuchten auch indirekt strahlend ausgerichtet werden.

    Unsere Empfehlung

    Grundsätzlich sollte die Beleuchtung individuell an den jeweiligen Verkaufsraum angepasst sein. Dennoch gibt es verschiedene Richtwerte, an denen sich Ladenbesitzer grob orientieren können.

    Diese haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst:

    Branche / AusrichtungDiscounterTechnik & ElektroMode & EinrichtungNeutral
    BeispieleLebensmitteldiscount,
    Sonderposten, Fabrikverkauf
    Elektrofachmarkt, Baumärkte, GartenfachmärkteMöbelhäuser, BekleidungBuchläden, Optiker
    AkzentbeleuchtungKeineWenig – zumeist nur bei Aktionswaren oder an BeraterplätzenHoher Anteil von etwa 75%, die zumeist über Spots und Strahleretwa 50%
    GrundbeleuchtungHoher Anteil, bis zu 100 %Hoher Anteil, etwa 80 %Geringer Anteil, etwa 25 %etwa 50 %
    zielgruppeMänner & FrauenSchwerpunkt MännerSchwerpunkt FrauenMänner & Frauen
    LichtfarbeNeutralweiß – TageslichtweißNeutralweiß – TageslichtweißWarmweiß – NeutralweißNeutralweiß
    ZielstellungPreisimage vermittelnLenkung & OrientierungWarenpräsentationOrientierung bieten
    FarbwiedergabeNicht entscheidendRa = 80Hoch, Ra > 90Ra = 80
    HelligkeitSehr hochSehr hochMittel – hochMittel

    Wenn Sie auf der Suche nach der richtigen Beleuchtung für Ihr Geschäft sind, gibt es grundsätzlich zwei Wege:

    1. Sie besorgen sich Leuchten, lesen ggf. einen Blogbeitrag wie diesen dazu und hoffen, dass alles gut verläuft.
    2. Sie fragen einen Lichtplaner an, setzen sich mit ihm zusammen und definieren gemeinsam, was Sie erreichen möchten.

  • Was ist eine LED Feuchtraumleuchte?

    Was ist eine LED Feuchtraumleuchte?


    kurz & bündig

    • LED Feuchtraumleuchten sind vielfältig anwendbar, kommen jedoch besonders häufig in der Industrie und im Gewerbe zum Einsatz.
    • Eine LED Feuchtraumleuchte ist der ideale Ersatz für konventionelle EVG-Leuchten mit T8 Leuchtstofflampen.
    • Feuchtraumleuchten sind in verschiedenen Leistungsstufen, Längen, Lichtfarben und Schutzklassen erhältlich.

    LED Feuchtraumleuchten – bestes Licht, selbst unter widrigsten Bedingungen

    Nicht immer geht es bei LED Leuchten um ein schickes Design, denn besonders in der Industrie zählen andere Werte. Dort geht es vor allem um eine gewisse Haltbarkeit und ein robustes Äußeres.

    Daher kommen hierfür oft LED Feuchtraumleuchten zum Einsatz. Was das genau ist und wo dieser Leuchtentyp eingesetzt wird, erfahren Sie hier in unserem Beitrag.

    Woher kommt die Bezeichnung „Feuchtraumleuchte“?

    Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um Leuchten, die in feuchten Räumen bzw. Feuchträumen zum Einsatz kommen können. Häufig werden sie in Werkstätten, Großküchen, der Industrie oder Kellerräumen eingesetzt.

    Im Fachjargon werden Feuchtraumleuchten auch als Wannenleuchten bezeichnet. Diese Bezeichnung hat sich langfristig so etabliert, da ihr Aufbau an die Form einer Badewanne erinnert.

    Alternativ werden sie auch als Langfeldleuchten bezeichnet, obwohl dieser Begriff etwas schwammig ist. Denn unter einer Langfeldleuchte können alle Leuchten eingeordnet werden, die ein „langes Feld“ beleuchten.

    Daher bezeichnen Langfeldleuchten zumeist jene Leuchten, die zwar wie Feuchtraumleuchten aufgebaut sind, jedoch einen niedrigeren IP-Schutz aufweisen.

    Konkret bedeutet das: Jede Feuchtraumleuchte ist eine Langfeldleuchte, aber nicht jede Langfeldleuchte ist eine Feuchtraumleuchte.

    Wie ist eine LED Feuchtraumleuchte aufgebaut?

    Eine LED Feuchtraumleuchte besteht aus drei Elementen: einer unteren Schale, einer Trägerplatte und einer Abdeckung.

    Die Schalen bestehen zumeist aus einem robusten und schlagfesten Polycarbonat, manche Hersteller verwenden für die obere Schale auch das etwas schwerere Acrylglas.

    Der Vorteil bei der Verwendung eines Polycarbonats besteht in der besonders hohen, mechanischen Festigkeit. Es ist sowohl gegen Witterungs- als auch Strahlungseinflüsse beständig und behält selbst bei hohen Temperaturen seine Form.

    Beide Schalen der Feuchtraumwannenleuchte werden fest miteinander verbunden, entweder mit Verschlussklammern oder einer festen Verschraubung.

    Das ist auch notwendig, um das Innere der Leuchte vor äußeren Einflüssen zu schützen.

    Oftmals wird sogar ein zusätzlicher Dichtungsgummi zwischen den beiden Schalen eingezogen, um die Schutzwirkung zu erhöhen und die Leuchte damit abzudichten.

    In der Mitte der Feuchtraumleuchte befindet sich die Trägerplatte mit der Elektronik und den LED Chips.

    Moderne LED Feuchtraumleuchten verfügen über eine hohe Lichtausbeute ab 130 Lumen pro Watt.

    In konventionellen Feuchtraumleuchten befindet sich anstelle der Trägerplatte ein auswechselbares Leuchtmittel, entweder mit einem G13-Sockel für T8 Leuchtstoffröhren oder mit einem G5-Sockel für T5 Leuchtstoffröhren.

    Die Standardmaße für LED Feuchtraumwannen sind 600mm, 1200mm und 1500mm.

    Was sind die Vorteile einer LED Feuchtraumleuchte?

    LED Feuchtraumleuchten weisen eine Vielzahl von Vorteilen auf. Insbesondere die hohe Schutzart zählt zu den schlagenden Argumenten für ihre Verwendung. Welche Schutzart genau benötigt wird, hängt von dem jeweiligen Anwendungsgebiet ab.

    Zumeist sind herkömmliche Wannenleuchten mindestens mit einem IP44 ausgestattet und dadurch gegen Spritzwasser und das Eindringen fester Objekte mit einem Durchmesser von 1mm geschützt.

    Für speziellere Anwendungen kommen höhere Schutzarten, wie IP67 zum Einsatz.

    In dieser Schutzklasse wäre die Wannenleuchte dann staubdicht und gegen das zeitweilige Untertauchen bis 1 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten geschützt.

    Weitere Vorteile von LED Feuchtraumleuchten:

    • einfache und flexible Montagemöglichkeiten
    • Schutz für Bereiche mit einer hohen Staubentwicklung wie zB. in Werkstätten und im Handwerk
    • LED Feuchtraumleuchten können in jeder Position für eine optimale Lichtlenkung fixiert werden (horizontal, vertikal, diagonal).
    • Hohe Energieeinsparung durch die Verwendung von LED-Technik
    • Durchgangsverdrahtung (Dabei werden die Eingangsadern L-P-N durch die Leuchte geführt und es ist möglich, eine andere Leuchte direkt anzuschließen ohne neue Adern legen zu müssen.)
    • hohe Stoßfestigkeit (Schutz vor Stößen und Schlägen), wie zB. IK08


    Wo werden LED Feuchtraumleuchten eingesetzt?

    LED Feuchtraumleuchten werden überall dort eingesetzt, wo eine hohe Luftfeuchte, eine hohe Dreck- und Staubentwicklung herrscht oder die Gefahr von Schlägen und Stößen besonders hoch ist.

    Anwendungsgebiete der LED Feuchtraumleuchte:

    • Kellerräume
    • Werkstätten
    • Parkhäuser & Garagen
    • Industrielle Anlagen
    • Fertigungs- und Produktionshallen
    • Großküchen
    • Lagerhallen
    • Waschstraßen

    Zusätzlich eignen sich LED Feuchtraumleuchten ideal für den Einsatz in überdachten Außenbereichen. Also überall da, wo die Leuchte den Witterungsbedingungen ausgesetzt ist und über einen speziellen Schutz, zB. vor Starkregen, verfügen sollte.

  • Was ist Human Centric Lighting?

    Was ist Human Centric Lighting?


    kurz & bündig

    • HCL ist die Abkürzung für Human Centric Lighting.
    • HCL ist ein menschenzentriertes Beleuchtungskonzept für Innenräume, dass den Rhythmus des Menschen in den Fokus der Betrachtung stellt.
    • HCL ist ein neuer Ansatz, bei dem auch die Farbtemperatur und die Intensität des Lichts eine Rolle spielen.
    • Human Centric Lighting vereint die visuelle, emotionale und biologische Wirkung des Lichts.

    Licht beeinflusst den menschlichen Körper schon seit Anbeginn der Zeit.

    Die Sonne bestimmt unseren Tagesablauf, indem sie aktive Zeiten am Tag und inaktive Zeiten in der Nacht vorgibt.

    Genau so ist die innere Uhr des Menschen programmiert – in einem 24-stündigen Tag-Nacht-Rhythmus, auch circadianer oder biologischer Rhythmus genannt.

    Was bedeutet Human Centric Lighting?

    Der Begriff Human Centric Lighting entwickelte sich 2010 und ist seitdem in aller Munde.

    Es bezeichnet ein Beleuchtungskonzept, bei dem der Mensch, seine Gesundheit und der Einfluss der künstlichen Beleuchtung auf sein Wohlbefinden in den Mittelpunkt rücken.

    HCL basiert darauf, dass der Mensch grundsätzlich ein tagaktives Wesen ist. Es nutzt genau diese Erkenntnis, indem die künstliche Beleuchtung den natürlichen Tageslichtverlaufs weitgehend nachbildet.

    Wussten Sie schon?

    Die biologische Wirkung des Lichts wurde erst vor etwa 10 Jahren entdeckt. Forscher fanden bestimmte Zellen auf der Netzhaut, die nicht für das Sehen verantwortlich sind. Diese non-visuellen Fotorezeptoren steuern die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und somit unsere innere Uhr.

    Wie funktioniert Human Centric Lighting?

    Der Grundgedanke von HCL besteht darin, das richtige Licht für jede Tageszeit bereitzustellen und damit den Rhythmus des Menschen bestmöglich zu unterstützen. Da das Schlaf-Wach-Verhalten von unserem Hormonhaushalt gesteuert wird, setzt das Konzept von Human Centric Lighting genau hier an.

    Die Beleuchtung soll den circadianen Rhythmus positiv beeinflussen, indem eine tageslichtähnliche Beleuchtung nachgestellt wird. Damit bleibt der Rhythmus im Gleichgewicht und der Organismus lässt sich positiv beeinflussen.

    Ein gutes HCL-Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass das Licht seine Farbtemperatur parallel zum Tageslicht verändert.

    Die Beleuchtungsstärken und Farbtemperaturen passen sich dem Tageslicht ebenfalls an:

    • Morgens enthält das Tageslicht einen hohen Blauanteil, der sich aktivierend auf den Menschen auswirkt. Der Körper bildet den Stimmungsaufheller Serotonin – der Mensch ist fit und motiviert.
    • In den Abendstunden steigen die Rotanteile im Licht wieder an, um den Körper auf die nächtliche Ruhephase vorzubereiten. Der Körper produziert das Schlafhormon Melatonin und der Mensch wird müde.

    Warum ist HCL sinnvoll?

    Viele Menschen führen ihr Leben heute entgegengesetzt von ihrem biologischen Rhythmus, zum Beispiel aufgrund von Nacht- und Schichtarbeit. Hinzu kommt, dass sie die meiste Zeit des Tages in geschlossenen Innenräumen verbringen.

    Die Situation ist völlig entfremdet von der natürlichen Lebenssituation.

    Die Nacht wird zum Tag gemacht und der Mensch ist zu viel Licht ausgesetzt, obwohl er sich in seiner natürlichen Dunkelphase befinden müsste.

    Auch durch die Nutzung von Displays (Smartphone und Computer) setzt sich der Mensch zunehmend einem künstlichen Licht aus, besonders in den Abendstunden.

    Das wirkt sich zunehmend auf den circadianen Rhythmus aus und kann die Gesundheit negativ beeinträchtigen.

    Die Folge: Der Mensch schläft nachts schlecht, tagsüber ist er müde und antriebslos.

    Eine HCL-Lichtlösung kann dabei helfen, diese Symptome zu vermeiden und die innere Uhr zu unterstützen. Besonders sinnvoll ist HCL daher in allen Bereichen, in denen kein Tageslicht zur Verfügung steht.

    Vorteile von HCL

    • stärkt und unterstützt den natürlichen Biorhythmus
    • HCL kann Schlafstörungen vorbeugen
    • fördert das Wohlbefinden, stärkt das Immunsystem und somit die Gesundheit
    • fördert die Konzentration und Leistungsfähigkeit
    • steigert die Lebensqualität und Vitalität
    • Langfristige Verbesserung der Regenerationsphasen in der Nacht

    Wie lässt sich Human Centric Lighting im Unternehmen umsetzen?

    Die Grundlage für HCL sind Lichtquellen, die zwei wesentliche Kriterien erfüllen: ein großes Lichtspektrum und eine gute Steuerbarkeit.

    Während veralteten Lichtquellen wie Leuchtstoffröhren die Flexibilität fehlt, um Lichtfarben dynamisch einzustellen, erfüllen LED Leuchten alle Kriterien:

    LEDs bieten ein breites Lichtspektrum, dessen Intensität sich flexibel anpassen lässt.

    • Moderne LEDs können verschiedene Chips enthalten, deren Farbtemperatur sich stufenlos an den Tageslichtverlauf anpassen lässt (Stichwort: Tunable White).
    • LEDs sind steuerbar: In Kombination mit elektronischen Steuerkomponenten lassen sich jegliche Lichtszenen oder Abläufe einstellen bzw. programmieren.

    Sowohl die Lichtfarben als auch die Beleuchtungsintensität werden von den Steuerkomponenten geregelt, LED Leuchten sind nur ausführend daran beteiligt.

    Welche Anwendungsgebiete gibt es für HCL?

    • Der Haupteinsatzbereich sind Bürogebäude. Insbesondere Räume, in denen nicht genügend Tageslicht zur Verfügung steht oder in denen sich die Mitarbeiter eine lange Zeit am Stück aufhalten.
    • Auch in Industrie- und Produktionshallen kommt HCL zur Anwendung. Nacht- und Schichtarbeiter haben ohnehin einen verschobenen Tagesrhythmus. Durch biologisch wirksames Licht lassen sich sowohl die Arbeits- als auch die Lebensqualität dieser Mitarbeiter spürbar erhöhen.
    • Biologisch wirksame Lichtkonzepte kommen mittlerweile auch in Schulen und Krankenhäusern zum Einsatz.
    • In Pflegeeinrichtungen profitieren vor allem ältere Personen von HCL – sie sind tagsüber aktiver und kommen nachts besser zur Ruhe.

  • Was ist eine Lichtplanung?

    Was ist eine Lichtplanung?


    kurz & bündig

    • Eine professionelle Lichtplanung ist die Basis für eine optimale Beleuchtungsanlage.
    • Komplexe Beleuchtungsprojekte, wie z.B. in der Industrie, erfordern die Planung und das Know-how von Spezialisten.
    • Eine Lichtplanung muss den europäischen sowie nationalen Normen und Richtlinien entsprechen.

    1.Was ist eine Lichtplanung?

    Der Begriff „Lichtplanung“ an sich ist nicht eindeutig definiert. Die LiTG beschreibt sie folgendermaßen:

    „Moderne Lichtplanung ist die Planung der natürlichen Beleuchtung mit Tageslicht und der künstlichen Beleuchtung mithilfe elektrischer Lichtquellen von Objekten des Innen- und Außenraums unter nutzerorientierten, gestalterischen, (wahrnehmungs-) psychologischen, physiologischen und biologischen, funktionalen, mathematisch-physikalischen, technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten.“

    Konkret ist eine Lichtplanung die bewusste Gestaltung einer Umgebung bzw. eines Raumes mithilfe von Licht. In der Praxis kommen dafür lichttechnische Planungsprogramme zum Einsatz, die Bekanntesten sind Relux oder Dialux.

    Die Software erlaubt es, ganze Gebäude, Stockwerke oder einzelne Räume detailgetreu in 3D nachzubilden. Dazu sind Informationen über den Grundriss, die Raumnutzung, Decken, Böden, Wände sowie Oberflächen und das vorhandene Inventar notwendig.

    Anschließend lassen sich die Leuchten im Raum positionieren und die Software führt eine Lichtberechnung durch.

    Die Voraussetzung dafür ist, dass die Leuchten vorab lichttechnisch vermessen wurden.

    Die meisten Hersteller geben die Lichtverteilung ihrer Leuchten in photometrischen IES – Dateien an und stellen sie frei zur Verfügung.

    Kennen Sie den Unterschied zwischen „Belichtung“ und „Beleuchtung“?

    „Belichtet wird mit Tageslicht. Beleuchtet wird mit Kunstlicht.“ Unter der Belichtung wird der von außen kommende Tageslichteinfall verstanden, während die Beleuchtung die Aufhellung eines Raumes mit künstlichem Licht meint.

    2.Warum eine Lichtplanung?

    Eine Lichtplanung hilft dabei, im Vorfeld eines Neubaus oder einer Sanierung die richtigen Leuchten in der richtigen Anzahl auszuwählen. Jeder Arbeitsplatz benötigt eine vorgegebene Helligkeit in Lux, die nach der Norm DIN EN 12464 festgelegt ist. Die Lichtplanung simuliert die Beleuchtungsstärken direkt auf den Arbeitsplätzen und ermittelt so die minimale Anzahl der Leuchten, die zur Erfüllung der Norm notwendig sind.

    Zusätzlich wird ein Wartungsfaktor einbezogen, der die Verschmutzung und den Lichtstromrückgang berücksichtigt. Er überdimensioniert die Beleuchtungsanlage, damit die geplanten Beleuchtungsstärken während der gesamten Nutzung erhalten bleiben.

    Eine Lichtplanung schafft das, was Berechnungsergebnisse in Zahlen allein nicht ausdrücken können – sie vermittelt eine optische Vorstellung davon, wie viel Licht tatsächlich im Raum ankommt.

    3.Vorteile einer Lichtplanung im Überblick

    • Wirtschaftliche Auswahl der Leuchten und Komponenten
    • Minimierung der Leuchtenanzahl
    • visuelle Darstellung der Beleuchtungssituation
    • Abbildung der Erfassungsbereiche von Sensoren
    • Bessere Arbeitsplatzqualität durch optimale Beleuchtungsstärken
    • Nachweis der Einhaltung von ASR und DIN – Normen
    • Dokumentation & Visualisierung des gesamten Projektes

    4.Was enthält eine Lichtplanung?

    Neben umfänglichen Leuchten- und Sensordaten enthält eine Lichtplanung die Ergebnisse der Lichtberechnung.

      Da die Ergebnisse unterschiedlich ausgegeben und dargestellt werden, erklären wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten Bestandteile, Fachbegriffe und Daten.

      Die Leuchtendaten

      Zu Beginn werden die einzelnen Leuchtendaten dargestellt. Verplante Sensoren wären ebenfalls an dieser Stelle zu finden.

      In diesem Beispiel wurde das LED Lichtbandsystem illumi der Lichtmarke SAXLED verplant.

      Die grundlegenden Werte der Leuchte, wie die Lichtausbeute, die Leistung und der Lichtstrom lassen sich hier ablesen.

      Zusätzlich ist die Lichtverteilungskurve der verplanten Leuchte enthalten. Daran lässt sich erkennen, wie die Leuchte das ausgestrahlte Licht verteilt. In der Mitte der Lichtverteilungskurve befindet sich die Leuchte, von der zwei Linien ausgehen. Die durchgezogene Linie zeigt die Vorderansicht der Lichtverteilung, während die gepunktete Linie die Seitenansicht zeigt.

      Die Ergebnisübersicht

      Die Ergebnisübersicht enthält eine Zusammenfassung aller relevanten Daten der Lichtplanung. Dafür wird das Objekt (in diesem Beispiel eine fiktive Lagerhalle) zweidimensional dargestellt.

      • den Grundriss des Objektes
      • die erreichten Beleuchtungsstärken, die sich anhand der Legende ablesen lassen
      • die Höhe, in der die Leuchten geplant sind
      • den Wartungsfaktor
      • der Gesamtlichtstrom aller Leuchten in Lumen
      • die Gesamtleistung in Watt
      • die Gesamtleistung pro Fläche

      Die Tabelle der Nutzebene

      In der Tabelle der Nutzebene werden die erreichten Beleuchtungsstärken zweidimensional dargestellt.

      Daran lässt sich ablesen, welche Beleuchtungsstärken in Lux innerhalb des Raumes erreicht werden.

      Die mittlere Beleuchtungsstärke Em ist der Mittelwert aller errechneten Werte und gibt an, welche durchschnittliche Beleuchtungsstärke auf der Nutzebene zu erwarten ist.

      Dieser Wert ist besonders wichtig, da sich die Angaben der Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) und die der DIN EN 12464 darauf beziehen.

      Emin steht für die geringste Beleuchtungsstärke auf der Nutzebene, während Emax die höchste Beleuchtungsstärke anzeigt.

      Emin/Em und Emin/Emax stehen beide für die Gleichmäßigkeit bzw. Ungleichmäßigkeit der Beleuchtung.

      Die vorliegende Tabelle würde so z.B. den folgenden Beleuchtungsanforderungen nach DIN EN 12464 entsprechen:

      Maschinenhallen (mind. 200 Lux)
      Produktionsanlagen mit ständigen manuellen Eingriffen (mind. 200 Lux)
      Laderampen, Ladebereiche (mind. 150 Lux)
      Vorrats- und Lagerräume (mind. 100 Lux)

      Die Isolinien

      Die Isolinien zeigen die Helligkeitsverteilung auf einer Fläche an.

      Punkte, die die gleiche Helligkeit bzw. Beleuchtungsstärke aufweisen, werden durch die Isolinien miteinander verbunden. Damit lässt sich auf einen Blick ablesen, in welchen Bereichen die Beleuchtungsstärken erreicht werden und wo nicht. Zusätzlich zeigen die Isolinien die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung im Raum an.

      Insbesondere für Arbeitsplätze sind Isolinien von Bedeutung, da der Bereich der Sehaufgabe (der Bereich auf dem Schreibtisch) eine höhere Beleuchtungsstärke als die unmittelbare Umgebung benötigt. Der Planer kann die Werte anhand der Isolinien ablesen und auf ihre Richtigkeit kontrollieren.

      Die Falschfarben

      Falschfarben zeigen genau wie die Isolinien die Helligkeitsverteilung im Raum an. Sie können entweder für einen gesamten Raum (Bild links) oder für eine bestimmte Messfläche (Bild rechts) ausgegeben werden. Die Darstellung in Falschfarben erleichtert es dem Planer, die Bereiche zu erkennen, in denen die gleichen Helligkeitswerte in Lux erreicht werden.

      Die Leuchtdichte

      Die Leuchtdichte ist eine lichttechnische Größe, die vom Auge wahrgenommen werden kann. Sie beschreibt den Helligkeitseindruck eines Raumes oder einer Fläche.

      Der Darstellung der Leuchtdichte kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie einen realistischen Eindruck vermittelt, wie sich das Licht im Raum verteilt.

      Das 3D Gebirge

      Das 3D Gebirge stellt die Leuchtdichten eines Raumes als Gebirge dar.

      Dabei gilt:
      Umso „heller“ das Licht (umso höher die Beleuchtungsstärke in Lux), desto höher wird dieser Punkt im Gebirge dargestellt.

      Daher lassen sich mit dem 3D Gebirge genau die Stellen im Raum ablesen, bei denen die Beleuchtungsstärke am höchsten ist.

      5.Wer erstellt Lichtplanungen?

      Nicht jeder, der eine Berechnungssoftware hat ist auch in der Lage, eine professionelle Lichtberechnung durchzuführen. Lichtberechnungsprogramme wie Dialux oder Relux sind zwar frei verfügbar, doch eine Lichtplanung fordert ein spezifisches Know-how.

      Ein Lichtplaner benötigt physikalische Grundlagen, Lichtwissen, das Bewusstsein von Lichtwirkungen und zusätzliches Wissen über geltende Anforderungen und Normen.

      Zusätzlich müssen sie unterschiedliche Beleuchtungskonzepte für praktische Anwendungsfälle erstellen können.

      Lichtplaner können Ingenieure, Elektrotechniker, Architekten, Gebäudeplaner, aber auch Elektroplaner oder spezialisierte Dritte sein.

      Neben der mehrjährigen Berufserfahrung in Vertrieb und Planung, weisen unsere Lichtplaner vielfältige Qualifikationen wie z.B. den Abschluss des Lichtplaner TÜV auf.

      Damit liefern unsere Lichtplanungen eine solide Entscheidungsgrundlage – für Sie und Ihr Unternehmen.

      6.Warum eine Lichtplanung mit der SAXONiA | LICHT?

      Insbesondere der gewerbliche und industrielle Bereich birgt zahlreiche, komplexe Herausforderungen, die es bei der Planung einer neuen Beleuchtung zu bedenken gilt. Während Räume wie Treppenhäuser, Flure oder Büros immer wiederkehrend geplant werden, ist die Planung von Produktions- oder auch Fertigungshallen mit einem großen Aufwand verbunden.

      Unsere Lichtplaner stellen sich diesen Herausforderungen mit Freude und Know-how. Wir rücken Ihr Unternehmen ins rechte Licht.

    1. Beleuchtung in Pflegeheimen

      Beleuchtung in Pflegeheimen


      kurz & bündig

      • Die Anzahl pflegebedürftiger Personen in Deutschland nimmt seit Jahren stetig zu.
      • Der Lichtbedarf eines Menschen steigt mit zunehmenden Alter. Für dieselbe Sehaufgabe benötigt eine ältere Person etwa viermal so viel Licht wie ein jüngerer Mensch.
      • Es gibt unterschiedliche Normen und Richtlinien, die für die Beleuchtung in Pflegeheimen zur Anwendung kommen.

      Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Heimen steigt in Deutschland seit Jahren stark an. Eine Prognose von Statista geht sogar davon aus, dass bis zum Jahr 2025 bereits rund 1,05 Millionen Menschen pflegebedürftig sein könnten. Im Vergleich zum Jahr 2013 entspricht das einer Steigerung von etwa 35 Prozent.

      Das Pflegewesen steht damit vor der Herausforderung, der steigenden Anzahl pflegebedürftiger Personen gerecht zu werden und auf deren spezielle Bedürfnisse einzugehen. Besondere Krankheitsbilder, wie zB. Parkinson oder Demenz, ebenso wie die eingeschränkte Mobilität und Sehleistung sind dabei nur einige Faktoren, die beachtet werden müssen.

      Eine professionelle Lichtlösung kann die Lebensqualität von Pflegebedürftigen deutlich verbessern und eine LED Beleuchtung in Pflegeheimen das Budget nachhaltig entlasten.

      In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten und welche Normen es zu beachten gilt.

      Die Wahrnehmung im Alter

      Krankheitsbedingt oder mit zunehmendem Alter verändert sich die Sehleistung des Menschen. Das hat zumeist einschneidende Folgen für die Selbstständigkeit der betroffenen Personen: Denn wer nicht gut sieht, bewegt sich zunehmend unsicherer.

      Was passiert mit unserem Auge?

      Die Lichtdurchlässigkeit der Augenlinsen nimmt mit zunehmenden Alter allmählich ab. Die meisten Menschen merken dann erstmals bewusst, dass sie mehr Licht benötigen um ausreichend sehen zu können. Im Alter steigt der Lichtbedarf besonders an. Um dieselbe Sehaufgabe bewältigen zu können, benötigt eine ältere Person fast viermal so viel Licht wie ein jüngerer Mensch.

      Zugleich sind viele ältere Menschen von Augenerkrankungen betroffen, die die Sehleistung zusätzlich beeinträchtigen.

      Die im Volksmund als „Grauer Star“ bekannte Krankheit Katarakt bewirkt zB. eine Trübung der Augenlinse. Sie beeinträchtigt die Sehleistung erheblich, die Sicht verschwimmt und die Blendempfindlichkeit nimmt zu.

      In Folge fällt es den Betroffenen zunehmend schwerer, zwischen nah und fern zu unterscheiden. Starke Schatten, Kontraste oder Reflexionen können so leicht fehlinterpretiert und zur Gefahrenquelle werden.

      Auch die Farbwahrnehmung älterer Menschen verschiebt sich. Sie nehmen den kurzwelligen blauen Bereich des Lichts nur noch eingeschränkt wahr, was den biologischen Rhythmus stört. Die Folgen sind eine mangelnde Aktivität am Tag und Schlafstörungen in der Nacht.

      Was kann eine gute Beleuchtung in Pflegeheimen leisten?

      • Atmosphäre: Licht schafft ein angenehmes Klima, in dem sich die Bewohner sicher und geborgen fühlen können.
      • Sicherheit: Sehbedingten Unfällen und Stürzen wird effektiv vorgebeugt.
      • Wohlbefinden: Bewohner werden nachweislich aktiver, kommunikativer und zufriedener.
      • Motivation: Geeignete Beleuchtungsstärken führen zu mehr Konzentration und einer geringeren Fehlerquote der Mitarbeiter.
      • Energiekosten: Bei einem Umstieg auf LED Leuchten reduzieren sich die Energiekosten erheblich. Kombiniert mit einer Lichtsteuerung sind durchschnittlich sogar bis zu 80 Prozent Ersparnis möglich.

      Wussten Sie schon?

      Besseres Licht bringt zwar die nachlassende Sehleistung nicht zurück, kann aber Sicherheit geben. Eine ausgewogene Beleuchtung hilft, die Umgebung besser wahrzunehmen, sich zu orientieren und Stürze effektiv zu verhindern.

      Welche Anforderungen gibt es für die Beleuchtung in Pflegeheimen?

      Für Pflegeheime kommen viele verschiedene Normen und Gütekriterien zur Anwendung.
      Insbesondere, weil einerseits die Bewohner mit ihren speziellen Bedürfnissen und andererseits die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu beachten sind.
      Folgende Normen können für Pflegeheime angewendet werden:

      • Arbeitsstättenverordnung, ArbStättV, 2004
      • Arbeitsstättenregeln, ASR A3.4 – Beleuchtung, 2011
      • Arbeitsstättenregeln, ASR A3.4/3 – Sicherheitsbeleuchtung, optische Sicherheitssysteme, 2009
      • DIN EN 12464-1 – Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen, 2011
      • DIN 5035-3 – Beleuchtung im Gesundheitswesen, 2006
      • VDI/VDE-Richtlinie 6008-3 – Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume

      Die DIN 5035-3 ergänzt die DIN EN 12464-1 mit ihren Anforderungen und Empfehlungen zur Beleuchtung im Gesundheitswesen. Trotz der Ergänzungen werden aber nicht alle Bereiche explizit einzeln betrachtet. Die Seniorenpflege ist beispielsweise nicht separat aufgeführt. Dennoch können vergleichbare Sehaufgaben und Tätigkeiten aus beiden Normen für die Seniorenpflege übertragen und angewendet werden.

      Zu beachten ist außerdem, dass die Normen nicht für spezielle Krankheitsbilder wie Demenz oder Parkinson anwendbar sind. Diese erfordern höhere bzw. andere Gütemerkmale der Beleuchtung und sollten separat betrachtet werden.

      Welche Anforderungen ergeben sich daraus?

      Licht für Bewohnerzimmer

      Für Bewohner ist ihr Zimmer idealerweise ein Raum, in dem sie Rückzugsmöglichkeiten finden.

      Das Licht sollte gezielt zum Einsatz kommen, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Dazu werden vorrangig warme Lichtfarben bzw. Farbtemperaturen um die 2.500 – 3.000 Kelvin genutzt.

      Darüber hinaus entsteht Wohnlichkeit, wenn individuelle Lichtstimmungen für die Bewohner erzeugt werden.

      Diese lassen sich durch unterschiedliche Lichtquellen wie etwa Deckenleuchten, Tischleuchten und Leseleuchten erzeugen.

      Die Beleuchtungsstärken sollten laut DIN EN 12464-1 in Bettenräumen mind. 100 Lux und in Badezimmern mind. 200 Lux betragen.

      Schon gewusst?

      Bei dementen Bewohnern empfehlen wir, auf Stehleuchten zu verzichten und sie durch Wand- oder Deckenleuchten zu ersetzen. Um die Verunsicherung der Bewohner zu mindern, sollte die Beleuchtung einfach zu bedienen oder im besten Fall automatisch zu steuern sein.

      Unsere Empfehlungen für Bewohnerzimmer:

      • Verwenden Sie unterschiedliche Lichtquellen, um verschiedene Lichtstimmungen zu erzeugen. Diverse Lichtquellen wie Decken-, Wand- und Stehleuchten unterstreichen die Wohnfunktion.
      • Eine Mischung aus direkt/indirektem Licht und die Verwendung möglichst warmer Lichtfarben fördern das Wohlbefinden.
      • Generell oder zumindest an Betten sollte den Bewohnern eine Leseleuchte zur Verfügung stehen.
      • Die Beleuchtungsstärke sollte höher als in den Normen angegeben gewählt werden und mind. 300 Lux betragen. Zusätzlich empfehlen wir Orientierunglichter für die Nacht und separate Spiegelleuchten für Badezimmer.
      • Die Bedienung sollte einfach oder im besten Fall automatisiert zu steuern sein.

      Licht für Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume

      Gemeinschaftsräume sind die Herzstücke von Pflegeeinrichtungen. Sie dienen als zentraler Treffpunkt um anderen Menschen zu begegnen, miteinander zu kommunizieren oder aktiv zu sein.

      Ältere Menschen lassen sich nachweislich durch Licht aktivieren. Daher eignet sich in Aufenthaltsräumen der Einsatz von veränderbaren Farbtemperaturen. Diese lassen sich variieren und gezielt von warmen Farben um die 2.500 Kelvin bis zu tageslichtähnlichen 6.500 Kelvin einstellen.

      Richtig eingesetzt unterstützen die wechselnde Farbtemperaturen die Bewohner und helfen ihnen dabei, sich zeitlich am Tagesablauf zu orientieren.

      Durch den Einsatz flächiger Lichtquellen lassen sich hohe Leuchtintensitäten in Gemeinschafträumen erreichen. Diese regen die Bewohner an, aktiv an der Gemeinschaft teilzunehmen und sich zu integrieren.

      Die Beleuchtungsstärke sollte gemäß DIN EN 12464-1 mind. 200 Lux betragen.

      Unsere Empfehlungen für Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume:

      • Das Beleuchtungsniveau sollte sich variabel einstellen und bei Bedarf erhöhen lassen.
      • Lichtkonzepte wie Human Centric Lighting eignen sich besonders für Gemeinschaftsräume. Der natürliche Tageslichtverlauf wird nachgeahmt, wodurch die Bewohner eine klare Tagesstruktur beibehalten und aktiver sind.
      • Wählen Sie Leuchten mit hohen Beleuchtungsstärken, die sich individuell herunter regeln lassen. Niedrige Beleuchtungsstärken am Morgen und Abend signalisieren den Bewohnern das der Tag beginnt bzw. zu Ende geht. Tagsüber sollten Sie hohe Beleuchtungsstärken von bis zu 1.500 Lux verwenden.
      • Verwenden Sie flächige Deckenleuchten mit einer guten Blendungsbegrenzung, um Fehlinterpretationen effektiv vorzubeugen.
      • Das Personal sollte die Beleuchtung einfach und flexibel bedienen sowie individuell nach Bedarf anpassen können.

      Licht für Verkehrszonen und Flure
      Verkehrszonen und Fluren kommt ein besonders hoher Stellwert zu.
      Die Beleuchtung muss hier eine wichtige Unterstützung geben und den Bewohnern die Orientierung erleichtern.

      In erster Linie dienen Flure der Fortbewegung von Bewohnern und Pflegepersonal. Eine gezielte Lichtführung schafft es, die Menschen zuverlässig zu leiten und bietet durchgängige Sicherheit.

      Tagsüber sollte die Beleuchtungsstärke gleichmäßige 200 Lux betragen, nachts reichen etwa 50 Lux aus. Zusätzlich muss für eine gute Blendungsfreiheit gesorgt werden.

      Gut geeignet sind hier Wand- und Deckenleuchten mit einer direkten/indirekten Lichtverteilung.

      Lassen sich Treppen nicht vermeiden, müssen die Stufen zumindest gut erkennbar sein. Die Beleuchtung darf in diesen Bereichen keine störenden Schatten werfen.

      Unsere Empfehlungen für Verkehrszonen und Flure:

      • Verwenden Sie hohe und gleichmäßige Beleuchtungsstärken.
      • Achten Sie auf eine ausreichende Helligkeit, insbesondere Treppen, Kanten und Unebenheiten müssen gut zu erkennen sein.
      • Auch dunkle Ecken und Nischen müssen gut ausgeleuchtet sein. In Türbereichen können zusätzliche Leuchten auf Augenhöhe eine Orientierungshilfe bieten.
      • Blendungen und Spiegelungen müssen vermieden werden. Dazu bietet sich der kombinierte Einsatz von Wand- und Deckenleuchten an.

      Licht für Büro und Verwaltung

      Die Beleuchtung für das Pflegepersonal und die Mitarbeiter sollte gesondert betrachtet werden.

      Administrative Arbeiten finden vorwiegend in Büros statt und unterstehen damit der ArbStättV, die in der ASR A3.4 unter dem Punkt „Beleuchtung“ konkretisiert ist.

      Auch in der DIN EN 12464-1 finden sich Regelungen zu Büroarbeitsplätzen, die Arbeiten wie Schreiben, Lesen und Datenverarbeitung umfassen.

      Sie geben für Bildschirmarbeitsplätze eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux pro Arbeitsplatz vor.

      Empfohlen werden neutrale und tageslichtähnliche Lichtfarben von 4.000K – 5.000K, die aktivierend und motivierend auf die Mitarbeiter wirken. Zur Blendungsbegrenzung sollten für Arbeitsplätze Leuchten mit einem UGR-Wert von 19 gewählt werden.

      Fazit

      Mit der richtigen Beleuchtung können Sie viel für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Bewohner tun. Gleichzeitig lassen sich die Motivation und Ergonomie der Mitarbeiter durch eine angepasste Beleuchtung verbessern.

      Entscheidende Kriterien sind eine ausreichend hohe Beleuchtungsstärken, eine gleichmäßige Lichtverteilung und die Vermeidung von Blendungen.

      Eine dem Tageslichtverlauf angepasste Beleuchtung hilft älteren Personen dabei, sich am Tag-Nacht-Rhythmus zu orientieren. Dadurch werden die Bewohner tagsüber aktiver und kommen nachts besser zur Ruhe.

      Durch eine Ausstattung mit LED Leuchten lassen sich zudem hohe Energieeinsparungen realisieren. In Kombination mit intelligenten Lichtsteuerungen die das natürliche Tageslicht berücksichtigen, sind durchschnittlich bis zu 80 Prozent Ersparnis möglich.

    2. LED Beleuchtung für Schulen und Bildungseinrichtungen

      LED Beleuchtung für Schulen und Bildungseinrichtungen


      kurz & bündig

      • Licht ist der Schlüssel zur visuellen Wahrnehmung
      • Das richtige Licht schafft die besten Voraussetzungen für optimales Lernen
      • Schlechtes Licht führt zu Ermüdung und Konzentrationsproblemen
      • LED Leuchten schaffen eine maximale Energieeffizienz und sofortige Stromkostenersparnis

      Die Verwendung der LED-Technologie bietet zahlreiche Vorteile für Bildungseinrichtungen und Schulen. Mit LEDs sparen Sie nicht nur einen Großteil der Energiekosten ein, sondern verbessern auch die Aufnahmefähigkeit von Schülern.

      Warum LED Leuchten?

      Die LED ist die energieeffizienteste Technologie, die uns zur Verfügung steht. Sie liefert eine optimale Ausleuchtung bei niedrigem Stromverbrauch. Doch sie kann weit mehr als das.

      Alle Vorteile für Bildungseinrichtungen im Überblick

      • Reduzierter Energieverbrauch, Stromkosten reduzieren sich um bis zu 70 Prozent
      • sofort besseres Licht – ohne Einschaltverzögerungen, Brummen oder Flackern
      • niedrige Wartungsintervalle, kein regelmäßiger Austausch erforderlich
      • Lebensdauern von > 50.000 Stunden und mehr
      • niedrige Amortisationsdauern (durchschnittlich nach 1 – 3 Jahren)
      • Gezielte Blendungsbegrenzung durch UGR <19
      • reduzierte CO2-Emissionen von mehreren Tonnen pro Jahr
      • Lange Garantiezeiten von bis zu 5 Jahren

      Licht in Kindergärten & Vorschulen

      Das richtige Licht hilft den Kleinsten ihr Umfeld spielerisch zu erkunden, zu entdecken und zu erforschen. Die positive Entwicklung der Kinder soll durch eine Wohlfühl-Atmosphäre unterstützt werden.

      Das Beleuchtungsniveau sollte eine ausgewogene Leuchtdichteverteilung enthalten und blendfrei sein. Auch sollte auf eine hohe Farbwiedergabe geachtet werden. Die Beleuchtungsstärken sind nach DIN 12464-1 festgelegt und belaufen sich auf 300 Lux für Spielzimmer, Krippenräume und Bastelräume.

      Licht in Unterrichtsräumen

      Unterrichtsräume müssen heutzutage vor allem eines sein: flexibel. Sie müssen sich sowohl für Frontalunterricht als auch für Gruppenarbeiten nutzen lassen, sich Lern- und Unterrichtsituationen anpassen und eine freie Raumnutzung gewährleisten. Daher empfehlen wir eine raumbezogene Beleuchtungslösung, die alle Wände samt Tafel- und Rückwand ausleuchtet.

      Wichtig ist insbesondere die gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes, um bei einem Wechsel der Blickrichtung keinen unterschiedlichen Leuchtdichten ausgesetzt zu sein. Das würde das Auge nur unnötig ermüden und zu einem Konzentrationsmangel führen.

      Gemäß DIN 12464-1 wird in Unterrichtsräumen für Grund- und weiterführende Schulen eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux gefordert.

      Wichtig ist insbesondere die gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes, um bei einem Wechsel der Blickrichtung keinen unterschiedlichen Leuchtdichten ausgesetzt zu sein. Das würde das Auge nur unnötig ermüden und zu einem Konzentrationsmangel führen.

      Gemäß DIN 12464-1 wird in Unterrichtsräumen für Grund- und weiterführende Schulen eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux gefordert.

      Licht.de empfiehlt jedoch ausdrücklich, diesen Normwert als Mindestanforderung zu verstehen und tendenziell eher 500 Lux zu verwenden.
      Dem Tafelbereich kommt eine besondere Bedeutung zu: Er sollte getrennt schalt- sowie dimmbar sein. Nach DIN ist für den Tafelbereich eine vertikale Beleuchtungsstärke von 500 Lux gefordert.

      Sonderfall: Beleuchtung für Whiteboards

      Whiteboards werden den Wandtafeln zugeordnet und sie erfordern auch eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux. Die Besonderheit liegt allerdings darin, dass Whiteboards eben weiß sind – und nicht mehr klassisch grün.

      Durch die große helle Fläche kommen Whiteboards mit weniger Licht aus, sind aber auch anfälliger für Reflexionen. Daher muss gesondert darauf geachtet werden, dass die Leuchten gut abgeschirmt und blendungsarm sind.

      Licht in Werkstätten und Laboren

      Besonders naturwissenschaftliche Fächer kommen nicht ohne realistische Anwendungsversuche aus: Größere und kleinere Experimente beleben den Unterricht und wecken die Neugier der Schüler.

      Um Versuche im Unterricht so sicher wie möglich zu gestalten, fordert die DIN 12464-1 eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux für Lehrwerkstätten, Handarbeitsräume, Übungsräume und Laboratorien. Reflexionen auf Versuchsgläsern oder metallischen Oberflächen müssen vermieden werden.

      Insbesondere bei Chemie- oder Physiklaboren ist es empfehlenswert, die Versuchskammern oder das Experimentierpult mit explosionsgeschützten Leuchten in IP66 auszustatten.

      Auch auf eine hohe Farbwiedergabe ist zu achten, um kleinste Verfärbungen an Chemikalien oder Farbkennzeichnungen auf Kabeln erkennen zu können.

      Licht in Hörsälen

      Weiterführende Bildung findet zumeist in Hörsälen statt, die eine Vielzahl an Besonderheiten aufweisen:

      Häufig sind sie fensterlos und kein Tageslicht dringt ein. Die Bestuhlung ist in der Regel fest verbaut und auf die Bühne ausgerichtet. Während die Bühne gut erkennbar sein sollte, muss es im Saal dennoch hell genug sein, um bequem mitschreiben zu können. Zusätzlich muss bei der Tafel darauf geachtet werden, dass die gesamte Fläche blend- und reflexionsfrei beleuchtet ist.

      Die DIN 12464-1 fordert für Hörsäle eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux.

      An Demonstrationsbereiche wie die Bühnenfläche und das Rednerpult empfehlen wir die 1,5-fache Beleuchtungsstärke des Raumes (also 750 Lux).

      Für die Sicherheit an Ein- und Ausgängen müssen außerdem Notbeleuchtungen und gekennzeichnete Fluchtwege integriert werden.

      In Hörsälen empfehlen wir ausdrücklich die Einbindung eines Lichtmanagements. Dadurch können verschiedene Lichtszenarien für unterschiedliche Anwendungen und Bereiche festgelegt werden. Dozenten oder Vortragende können dann per Knopfdruck wählen, welche Szene für ihre Präsentation besonders geeignet erscheint.

      Durch ein Lichtmanagement ließe sich z.B. auch der gesamte Saal stufenlos dimmen. Bei Beamerpräsentationen bleibt so genügend Licht für Mitschriften übrig, während es bei Filmvorführungen auf ein Minimum abgesenkt werden kann.

      Licht in der Erwachsenenbildung

      In der Erwachsenenbildung sind – abweichend zu Unterrichtsräumen – Beleuchtungsstärken von 500 Lux gefordert. Das begründet sich damit, dass die Erwachsenenbildung in der Regel zu späteren Tageszeiten stattfindet, in denen das natürliche Tageslicht nicht ausreicht. Die Erkenntnisse über die biologische Wirkung des Lichts lassen sich bei Erwachsenen besonders wirksam mit einbeziehen:

      So hilft z.B. ein kühles, helles Licht mit einer Farbtemperatur von 4.000 – 5.000 Kelvin, um Teilnehmer in Abendschulen zu aktivieren und ihre Leistung zu steigern.

      Licht in Bibliotheken

      Bibliotheken sollen zum Verweilen einladen. Oftmals verbringen Studenten hier viel Zeit für Online- und Offlinerecherchen.

      Nach DIN 12464-1 sind für Bibliotheken unterschiedliche Beleuchtungsstärken gefordert.

      Beginnend mit den Bücherregalen bilden diese das Herzstück einer jeden Bibliothek. Die Beleuchtung muss hierbei die Aufgabe erfüllen, den Nutzer durch die Gänge zu leiten und ihm Orientierung zu verschaffen.

      Hierfür empfehlen wir asymmetrische Leuchten, die ihr Licht gleichmäßig an den Regalfronten verteilen. Die geforderte Beleuchtungsstärke liegt bei 200 Lux. Da alte Bücher zudem lichtempfindlich sein können (insb. bei UV-Strahlung), eigenen sich hier LED-Leuchten besonders gut.

      Die Lesebereiche in Bibliotheken werden zu den Computerarbeitsplätzen eingeordnet. Daher gilt für die Mindestanforderung einer Beleuchtungsstärke von 500 Lux.

      Licht in Mensen, Küchen und Cafeterien

      Mensen und Cafeterien erfüllen eine wichtige Funktion in Bildungseinrichtungen: Sie sorgen für das leibliche Wohl und dienen zur Erholung, als privater Treffpunkt oder als Schauplatz für Veranstaltungen. Daher sind die häufig als Mehrzweckräume konzipiert und müssen vielfältig nutzbar sein.

      Zur Grundbeleuchtung empfehlen wir Ihnen daher eine Ausstattung mit An- bzw. Einbauleuchten wie LED Panels oder LED Aufbauleuchten. Gemäß der Norm DIN 12464-1 wird eine Beleuchtungsstärke von 200 Lux für Speiseräume gefordert.

      In den Küchen ist hingegen auf die Funktionalität der Leuchten zu achten. Insbesondere LED Feuchtraumleuchten kommen hier zum Einsatz, da sie einen Schutz vor Wasserdämpfen, Temperaturen und chemischen Einflüssen haben. Erst bei gutem Licht lassen sich die Qualität und der Zustand der zu verarbeitenden Lebensmittel beurteilen. Als Mindestanforderung sieht die DIN 12464-1 in Küchen 500 Lux vor.

      Licht in Treppenhäusern, Fluren und Foyers

      Auf Verkehrswegen wie Treppen und Fluren ist die Beleuchtung als Orientierungspunkt von enormer Bedeutung. In Bildungseinrichtungen verbinden sie die Unterrichtsräume miteinander und werden als Zonen für den Aufenthalts oder die Kommunikation genutzt.

      Wenn Gänge und Flure nicht ausreichend beleuchtet werden, entsteht schnell ein negativer „Tunneleffekt“, der für Unbehagen sorgen kann.

      Daher werden für Verkehrsflächen immer helle Farben empfohlen, die Wand- und Deckenflächen optisch größer erscheinen lassen.

      In Verbindung mit breitstrahlenden Leuchten, lassen sich Wandflächen gleichmäßig ausleuchten und sorgen damit für ein freundliches Erscheinungsbild.

      Die DIN 12464-1 fordert für allgemeine Verkehrsflächen und Flure eine Beleuchtungsstärke von 100 Lux.

      Doch auch Treppen und Treppenhäuser müssen gut erkennbar, sicher und optimal beleuchtet sein. Stufen müssen blendungsfrei erkennbar sein, Schatten sind zu vermeiden. Daher ist für die Treppenbereiche (einschließlich Rolltreppen und Fahrbänder) eine Beleuchtungsstärke von 150 Lux gefordert.

      Licht in Sporthallen

      Sporthallen sind so vielfältig wie die einzelnen Sportarten selbst. Es werden Hindernisse aufgebaut, schnelle Bewegungen ausgeführt und überall fliegen Bälle durch die Luft. Daher brauchen Sporthallen variable Beleuchtungsstärken, um für jede Sportart genau das richtige Licht zu liefern.

      Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden empfehlen wir Ihnen die Beachtung von zwei wesentlichen Dingen:

      (1) Die Lichtqualität: Ein Zusammenspiel aus der Beleuchtungsstärke, Blendungsfreiheit, Farbwiedergabe und Homogenität des Lichts

      (2) Steuerungsoptionen: Das Licht muss sich steuern und je nach Situation einstellen lassen. Aus voreingestellten Lichtszenarien lässt sich auf Knopfdruck einstellen, ob das Licht für den regulärem Sportunterricht oder eine Wettkampfsituation sein soll. Bei Mehrzweckhallen lassen sich dadurch auch einzelne Hallenteile separat zuschalten oder dimmen.

      Laut der DIN EN 12193 ist eine horizontale Beleuchtungsstärke von mind. 200 Lux für die meisten Ballsportarten ausreichend. Höhere Beleuchtungsstärken sind erst bei schnellen Ballsportarten mit kleinen Bällen nötig. Für Badminton oder Tischtennis wird dann eine vertikale Beleuchtungsstärke von mind. 300 Lux gefordert.

      Bei Wettkämpfen oder Wettkampftraining erhöhen sich die Beleuchtungsstärken auf 500 – 750 Lux.

      Zusätzlich muss bei allen verwendeten Leuchten die Ballwurfsicherheit gewährleistet sein.

      Licht auf Parkplätzen und Pausenhöfen

      Im Außenbereich von Schulen und Bildungseinrichtungen hat Sicherheit die oberste Priorität. Ein- und Ausfahrten, Stufen oder potenzielle Hindernisse müssen durch die Beleuchtung hervorgehoben werden. Dafür empfehlen wir ein gleichmäßiges, blendfreies Licht, dass genügend Helligkeit auf die Flächen bringt.

      Für Außenbereiche mit Verkehrsfluss sind daher 5 – 20 Lux gefordert.

    3. Wussten Sie schon? Teil II

      Wussten Sie schon? Teil II

      Kuriose und wunderbare Fakten aus der Welt des Lichts und der LED

      Das Lichtexperiment der Hawthorne-Studie

      Die Hawthorne-Experimente wurden 1927-1932 in den Hawthorne-Werken der Western Electric Company durchgeführt. Dabei sollte festgestellt werden, wie sich die Arbeitsleistung von Mitarbeitern steigern lässt.

      Das erste der Experimente war das Beleuchtungsexperiment.

      Dafür wurden zwei Arbeitsgruppen eingerichtet, eine Kontroll- und eine Testgruppe.

      Die Lichtverhältnisse der Testgruppe verbesserten sich, während sie bei der Kontrollgruppe unverändert blieben.

      Kurioser Weise stieg die Arbeitsleistung beider Gruppen. Dieses Ergebnis wird seitdem als „Hawthorn-Effekt“ bezeichnet.

      Er beschreibt die Tatsache, dass Probanden ihr Verhalten unter Beobachtung ändern.

      In Richtung Licht

      Junge Meeresschildkröten treten nach dem Schlüpfen eigentlich den direkten Weg ins Meer an.

      Sie lassen sich vom Mondlicht ins Meer leiten.

      Das funktioniert leider nicht, wenn sich in direkter Umgebung eine beleuchtete Strandpromenade befindet.

      Die frisch geschlüpften Schildkröten krabbeln dann oft auf die Straßenleuchten zu.

      Der Insektenmord

      Insekten wie Motten oder Fliegen zieht Licht magisch an – so viel ist bekannt.

      Doch wussten Sie, dass in einer Sommernacht durchschnittlich 150 Insekten pro Straßenleuchte sterben?

      In Deutschland sind rund 9 Millionen Straßenleuchten in Betrieb, in ganz Europa sogar 60 Millionen Straßenleuchten.

      Allein für Deutschland bedeutet das etwa 1,35 Millionen tote Insekten – jede Nacht.

      Glückliche Kühe dank LED-Leuchten

      Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entwickelte in einem Forschungsprojekt intelligente LED-Leuchten, die das Wohlbefinden von Stallvieh erhöhen.

      Mit einer gleichmäßigen Beleuchtung und einem tiergerechtem Lichtspektrum fühlen sich die Milchkühe besonders wohl.

      Ihre tägliche Milchleistung lässt sich durch eine gute Beleuchtung sogar steigern.

      Eine Bestätigung für den positiven Einfluss sind die längeren Ruhephasen der Tiere. Sie suchten außerdem den Milchroboter häufiger auf.

      Biolumineszenz

      Einige Lebewesen haben die Fähigkeit, selbst Licht zu erzeugen. Diesen Vorgang nennt man Biolumineszenz. Die Lichterzeugung findet bei ihnen in speziellen Leuchtorganen statt.

      Bei den Insekten gibt es beispielsweise Leuchtkäfer (Glühwürmchen).

      Im Tierreich betrifft die Biolumineszenz insbesondere Meerestiere in der Tiefsee. So kam auch die Wunderlampe (eine Art Kalmare) zu ihrem Namen.

      Auch Quallen sind in der Lage zu leuchten. Sie enthalten das lichtempfindliche Aequorin. Wenn sich dieses Photoprotein mit Kalziumionen verbindet, entsteht Licht.

      Das Aequorin reagiert sogar so empfindlich auf Kalziumionen, dass das Verfahren bis heute verwendet wird, um winzige Spuren von Kalzium in Stoffen nachzuweisen.

      Lichtverschmutzung

      Lichtverschmutzung kennen Sie bereits – Sie entsteht, wenn das Licht in die Atmosphäre abstrahlt.

      Der Nachthimmel erhellt sich dadurch und sogenannte Lichtkegel entstehen über den Städten.

      Aber wussten Sie schon, dass eine Stadt mit rund 30.000 Einwohnern den Nachthimmel sogar in einem Umkreis von 25 km aufhellt?

    4. Was ist eine Lichtsteuerung mit DALI?

      Was ist eine Lichtsteuerung mit DALI?


      kurz & bündig

      • Digital Adressable Lighting Interface ist ein Kommunikationsprotokoll für den Beleuchtungsbereich
      • DALI ist ein Bus-fähiges System
      • mit DALI können alle Komponenten einer Beleuchtungsanlage einzeln angesprochen, gesteuert und ausgewertet werden
      • DALI-2 steht für die Weiterentwicklung des Standards (erweiterter Funktionsumfang und klar definierte Zertifizierung)

      DALI steht für Digital Adressable Lighting Interface (dt.: digital adressierbare Beleuchtungsschnittstelle) und ist ein Standard für die Steuerung von Beleuchtungssystemen.

      Der Standard ist nach Richtlinie IEC 62386 genormt. Dadurch ist DALI mit allen Herstellern kompatibel, die mit diesem Standard arbeiten.

      Inzwischen wurde im Rahmen der IEC 62386 der DALI-2-Standard veröffentlicht, der neben den Betriebsgeräten auch die Anforderungen an die Steuergeräte definiert.

      DALI ist ein Bus-fähiges System, mit dem alle Komponenten einer Beleuchtungsanlage einzeln angesprochen und gesteuert werden können. So lassen sich skalierbare Beleuchtungssysteme für einzelne oder mehrere Räume sowie für ganze Etagen konfigurieren.

      Einfach gesagt: DALI sorgt für die digitale Kommunikation zwischen elektronischen Betriebsgeräten in der Lichttechnik.

      Bei Bedarf kann DALI mit Hilfe von Schnittstellen in ein über- oder untergeordnetes System der Gebäudeautomatisation eingebunden werden.

      Was kann DALI?

      Mit DALI sind komplexe Lichtinszenierungen und Szenen möglich.

      Auch die Steuerung farbiger Beleuchtung, Dimmungen, das Einbinden verschiedener Sensoren und komplexe Lichtsteuerungen sind kein Problem.

      Durch das Bus-System können beispielsweise auch herkömmliche Schalter frei auf die verschiedenen Leuchten, Leuchtengruppen oder Lichtszenen programmiert werden.

      Üblicherweise werden aber Tablets oder PCs zum Bedienen genutzt.

      Diese Programmierung kann später wieder geändert und der Schalter einem anderen Verbraucher zugeordnet werden.

      Durch Rückmeldungen der einzelnen Komponenten kann eine Fernwartung und Auswertung über eine zentrale Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden.

      Das bedeutet, dass der Stromverbrauch der Leuchten ausgewertet kann oder aber defekte Leuchten angezeigt werden können. Es kann immer nachvollzogen werden, ob und wo ggf. ein Fehler im System vorliegt. Eine defekte Leuchte wird damit schneller gefunden und ausgetauscht. Somit können Sie im Unternehmen langfristig Energie sparen und Ihre Kosten nachhaltig senken.

      Wie funktioniert DALI?

      Die übermittelten Daten der Schnittstelle werden mit einem Datenprotokoll übertragen. Die Übertragungsrate liegt bei 1.200 Bits bei 16V. Die Länge der Leitung zwischen zwei Systemkomponenten kann bis zu 300 Meter betragen.

      Das Grundkonzept beruht auf einem Master-Slave-Betrieb. Jeder Controller arbeitet als Master und kontrolliert die Kommunikation auf der Steuerleitung. Betriebsgeräte (Leuchten) reagieren hingegen nur als Slave auf die Anfragen des Masters.

      Es können dann 64 DALI-Betriebsgeräte (also Leuchten) entweder einzeln, gemeinsam oder in bis zu 16 Gruppen flexibel angesteuert werden. Eine Gruppe ist eine sinnvolle Zusammenfassung von Leuchten. Abhängig von der jeweiligen Steuerung kann es auch erweitert werden.

      Benötigte Komponenten für eine DALI Installation

      DALI Betriebsgerätez.B.: Leuchten mit Dali Treiber, Melder, Taster etc.
      DALI StromversorgungImmer notwendig für Steuerspannung, eine Stromversorgung pro DALI Linie (mehrere Stromversorgungen führen zu Störungen)
      DALI ProgrammiersoftwareJe nach Hersteller
      DALI AnwendersoftwareJe nach Hersteller
      DALI Bediengerätz.B.: Sensoren, Taster, Gateways, Laptop, Tablet etc.
      Alle Einstellungen werden in den einzelnen Komponenten gespeichert

      Arten von DALI

      ArtMerkmaleAnwendung
      DALI Broadcast
      (Einzellösung
      ohne Gateway)
      Zentraleinheit ist meist der Sensor (Präsenz & Tageslicht)
      über Fernbedienung programmierbar
      bis zu 50 Leuchten und 3 Linien für bis zu 3 Gruppen
      Dali Stromversorgung und Taster über Sensor
      Insellösung (GLT-Anbindung über Schaltkontakte möglich)
      Leuchtengruppierung nur über feste Verdrahtung
      Einzelbüros
      Flur/Gang
      WC/Waschräume
      Treppenhaus
      DALI
      Plus/kompakt
      (Einzellösung
      ohne Gateway)
      Zentraleinheit meist der Sensor (Präsenz & Tageslicht)
      über Fernbedienung programmierbar
      bis zu 64 Leuchten an einer Linie, für bis zu 4 Gruppen
      Dali Stromversorgung und Taster über Sensor
      Heizung, Lüftung, Klima über freien Kontakt des Sensors steuerbar, z.B.: bi anhaltender Anwesenheit schaltet Heizung, Lüftung oder Klima mit ein
      Insellösung (GLT-Anbindung über Schaltkontakte möglich)
      addressierbar
      Parkhaus/Tiefgarage
      Klassenzimmer mit Tafelbeleuchtung
      Großraumbüros
      Einzelbüros mit HLK (Heizung, Lüftung, Klima)
      DALI LINK
      (Einzelraumlösung
      mit Gateway im
      Taster)
      Adressierbar, Gruppen-Kommunikation
      Fernbedienbar über Bluetooth/WLAN App
      HLK-Einbindung möglich
      Szenensteuerung
      Präsenzabhängiges und tageslichtabhängiges Schalten und Regeln
      Klassenzimmer
      Konferenzraum mit Szenensteuerung oder variabler Trennwand
      Großraumbüro mit Korridor
      Sporthalle
      Industriehalle
      DALI SYS/Link
      oder andere
      Bezeichnung mit
      Gateway
      klassicher Aufbau mit Gateway, Stromversorgung, Tasterkoppler, Sensoren etc.
      Präsenzabhängiges und tageslichtabhängiges Schalten und Regeln
      Notleuchten-Management
      Jalousie-Steuerung
      Zentralfunktionen: E-Mail-Benachrichtigungsdienste, Kalenderfunktion, Energiemonitoring
      muss mittels Software programmiert werden
      Gebäudelösung

      Vorteile von DALI

      Einfache Planung

      Die Aufteilung der Lichtgruppen muss zum Zeitpunkt der Planung nicht feststehen. Mithilfe des Steuergeräts erfolgt die Zuordnung erst später. (nur bei DaliSys/Link)

      Hohe Flexibilität

      Leuchten können später jederzeit in anderen Gruppen über das Steuergerät zusammengefasst werden. Das System ist jederzeit erweiterbar. (nur bei DaliSys/Link)

      Keine Relais

      Zum Schalten der Leuchten sind keine Relais erforderlich, da das Schalten und Dimmen der Leuchten ausschließlich über die Steuerleitung erfolgt.

      Hohe Effizienz

      Durch das Dimmen der Leuchten und den Einsatz von Sensoren reduziert sich Ihr Energieverbrauch noch weiter nach unten. Sie senken zusätzlich Ihre Energie- und Instandhaltungskosten.

      universell

      für alle Anwendungen: vom Büro bis zur Straßenbeleuchtung

      verpolungssicherer Anschluss aller DALI-Teilnehmer

      Die Polarität (+/-) muss in der DALI-Steuerleitung nicht beachtet werden.

      Statusrückmeldungen

      Rückmeldungen können von den DALI-Betriebsgeräten ausgegeben werden. Somit können Informationen über z.B. defekte Lampen direkt an ein übergeordnetes System übermittelt werden.

    5. Nachhaltige Lichttechnik durch LED

      Nachhaltige Lichttechnik durch LED

      Moderne Lichtquellen und effiziente Steuerungsmöglichkeiten verbrauchen wenig Energie und entlasten damit die Umwelt.
      Deswegen werden sie oft als „Grün“ bezeichnet. Aber was macht diese „grüne“ Lichttechnik eigentlich aus?
      Und warum ist die LED ein wesentlicher Baustein zu nachhaltigem Licht?

      Was ist Nachhaltigkeit?

      Nachhaltigkeit ist ein sehr weit gefasstes Konzept.

      Ursprünglich hat Hans-Karl von Carlowitz die Regel der Nachhaltigkeit vor 300 Jahren aufgestellt:

      Es dürfen nur so viele Bäume gefällt werden, wie auch nachwachsen können.

      Man könnte auch sagen:

      Es geht um ein Gleichgewicht und einen Erhalt.

      Der Mensch muss sich bewusst sein, dass sein Handeln Auswirkungen auf die Umwelt hat.

      Was hat LED Beleuchtung mit Nachhaltigkeit zu tun?

      Mit jeder eingesparten Kilowattstunde Strom sinkt der Ausstoß der Kohlendioxid-Emission.
      Insbesondere in der Industrie wenden Unternehmen bis zu 20% ihres gesamten Energieverbrauchs nur für die Beleuchtung auf.
      Im Groß- und Einzelhandel sind es sogar bis zu 70%.
      Dabei ist Energiesparen eine der wirksamsten und einfachsten Maßnahmen für den Klimaschutz.
      Die LED trägt einen wesentlichen Teil zur Nachhaltigkeit bei.

      Ein sparsamer Verbrauch hilft dabei, dass weniger Kraftwerke gebaut und weniger wertvolle Ressourcen verbraucht werden.

      Das Beratungsunternehmen McKinsey veröffentlichte erstmals im August 2011 dazu die Studie „Lighting the way: Perspectives on the global lighting market“.

      Darin stellten sie fest, dass LED Beleuchtungslösungen im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen zukünftig das höchste CO2-Einsparpotenzial haben.

      Die Studie kam letztendlich zu folgendem Ergebnis:

      Wenn eine Tonne CO2 eingespart wird, ist es durch LED um ein Fünftel günstiger, als wenn die gleiche Menge durch den Einsatz von Solaranlagen eingespart wird.

      Mythos: Durch ihre aufwendige Herstellung schaden LEDs der Umwelt

      Insgesamt weisen LEDs die beste Ökobilanz aller Lichttechnologien auf.

      In eine Ökobilanz fließen alle Faktoren mit ein: wesentliche Belastungen die bei Herstellung, Verpackung, Transport, Entsorgung und Nutzung entstehen.

      Die Nutzungsphase hat dabei den größten Einfluss auf die Umwelt. Jede Kilowattstunde Strom die eine Leuchte verbraucht, wird überwiegend von Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerke erzeugt.

      Das belastet die Umwelt so stark, dass Produktion, Transport und Entsorgung verglichen mit dem Stromverbrauch zweitrangig sind.

      LEDs haben eine außerordentlich hohe Lebensdauer bei geringem Stromverbrauch. Allein Halogenlampen belasten die Umwelt beispielsweise bis zu 5 Mal mehr als LEDs.

      Ökodesign-Richtlinie (ErP): Energiesparen ist Pflicht

      Die europäische und deutsche Gesetzgebung verpflichtet zunehmend Unternehmen, private Haushalte und Kommunen zu einem smarten Umgang mit Energie.

      Dadurch werden in Europa schrittweise ineffiziente (stromfressende) Geräte aus dem Verkehr gezogen.

      Energieverschwender wie Glühbirnen, HQL-Lampen und Hochvolt-Halogenlampen wurden dadurch bereits stufenweise vom Markt genommen.

      Sie dürfen nicht mehr hergestellt oder in den Verkehr gebracht werden.

      Entsorgung spielt eine wichtige Rolle

      Zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zählt ebenso die Wiederverwertung von Rohstoffen. Traditionelle Lichtquellen enthalten Schadstoffe wie zum Beispiel Quecksilber. Sie sind sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt äußerst schädlich und müssen als Sondermüll entsorgt werden.

      LEDs hingegen sind konform mit der RoHs-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances). Sie dient der Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektronischen Geräten. Die Richtlinie verbietet den Einsatz von 6 gefährlichen Stoffen (u.a. Blei, Quecksilber und Cadmium).

      Seit 2011 ist die Einhaltung der RoHs-Richtlinie Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung. Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller bzw. der Inverkehrbringer, dass das Produkt den europäischen Richtlinien entspricht.

      In LEDs sind kleine elektrische Komponenten enthalten. Dadurch fallen sie unter das Elektrogesetz (ElektroG). Etwa 90% der enthaltenen Materialen der LED können recycelt und wiederverwendet werden.

      Wie werden LEDs recycelt?

      Mit modernen Verfahren werden die Bestandteile der LED beim Recycling sauber voneinander getrennt.

      LEDs bestehen zu 88% aus Glas oder Kunststoffen, zu 5% aus verschiedenen Metallen und zu 7% aus anderen Werkstoffen.

      Einige der enthaltenen Metalle wie Indium, Gallium und Metalle der Seltenen Erden sind für das Recycling sehr wertvoll. Deswegen löst man sie aus den elektrischen Komponenten heraus, um sie anschließend wiederzuverwenden.

      Transformatoren und Halbleiter können wie jedes andere elektronische Gerät recycelt werden.

      Lichtverschmutzung

      Lichtverschmutzung bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Häufig ist auch von Lichtsmog die Rede.

      Da sich das Licht in der Atmosphäre streut, ist der Anblick des Sternenhimmels dadurch behindert. Insbesondere in Ballungsräumen tritt dieser Fall auf und sogenannte Lichtkegel werden über den Städten sichtbar.

      Wie massiv die künstliche Beleuchtung den Nachthimmel erhellt, wird im Weltatlas der Lichtverschmutzung dokumentiert.

      In Europa und den USA lebten 2016 bereits 99 % der Bevölkerung unter einem lichtverschmutzten Himmel, weltweit sind es 83% der Bevölkerung. Insbesondere in Westeuropa gibt es kaum noch Gegenden, in denen der Nachthimmel nicht durch künstliche Beleuchtung erhellt wird. Nur in Norwegen, Schweden und Schottland sowie einigen Gegenden in Österreich und Spanien lässt sich der Sternenhimmel noch erleben.

      Straßenbeleuchtung ohne Abschirmung

      Verursacht wird die Lichtverschmutzung durch große Industrieanlagen, Straßenbeleuchtung, Flutlichtanlagen in Sportstätten, Leuchtreklame (die dauerhaft in Betrieb ist) und beleuchtete Sehenswürdigkeiten.

      Im Bundesland Bayern traten nun seit 2019 zwei neue Gesetze zur Eindämmung der Lichtverschmutzung in Kraft. Darin wird es u.a. verboten, öffentliche Gebäude von 23 Uhr bis zur Morgendämmerung zu beleuchten.

      Dabei geht ein großer Teil der Lichtverschmutzung auf schlecht konstruierte oder ineffektiv installierte Lichtquellen zurück.

      gerichtete Straßenbeleuchtung

      Bei der Straßenbeleuchtung kommt es darauf an das künstliche Licht besser abzuschirmen. Dadurch lässt sich verhindern, dass das Licht übermäßig nach oben oder in alle anderen Richtungen streut.

      Moderne LED Straßenleuchten lassen sich im Vergleich zu konventionellen Leuchten besser auf eine bestimmte Flächen und insbesondere nach unten richten.

      Durch die Anbindung von Sensoren ist es möglich das Licht nur dann zuzuschalten, wenn wirklich Bedarf besteht.

      Speziell für kurze Schaltzyklen eigenen sich LED. Sie haben keine Zündpause oder Einbrennzeit wie konventionelle Gasentladungslampen.

    6. Was ist Licht?

      Was ist Licht?

      Licht ist Leben und eine wertvolle Ressource.

      Es lässt uns Farben erkennen und strukturiert unseren Alltag.

      Licht ist eines der spannendsten Dinge und ermöglicht uns Menschen überhaupt erst das Leben, dass wir alle kennen und lieben.

      Selbst berühmte Wissenschaftler, wie Albert Einstein und Isaac Newton waren davon fasziniert. Licht ist für uns Menschen selbstverständlich geworden. Schließlich ist es einfach immer da wie die Luft, die wir atmen.

      Die Geschichte des Lichts

      Bis weit in die Neuzeit war weitgehend unklar, was Licht ist. Viele berühmte Köpfe zerbrachen sich den Kopf darüber und stellten die wildesten Theorien auf.

      Pythagoras glaubte beispielsweise, dass den Menschen heiße Sehstrahlen aus den Augen kämen, die von anderen Objekten zurückgedrängt werden.

      (Wenn das so wäre, könnte der Mensch übrigens problemlos im Dunkeln sehen.)

      Galileo Galilei beschäftigte sich auch mit Licht. Er versuchte als einer der Ersten, die Geschwindigkeit zu messen mit der sich Licht ausbreitet – leider erfolglos.

      Diesen Erfolg hatte später der dänische Astronom Ole Rømer im Jahr 1675, indem er die Jupitermonde beobachtete. Die Abweichung seiner Messdaten betrug zwar rund 30 %, doch immerhin gelang ihm der Nachweis, dass sich Licht mit einer endlichen Geschwindigkeit ausbreitet.

      Im 17. Jahrhundert entwickelte dann schließlich Isaac Newton seine Korpuskeltheorie. Darin beschrieb er, dass Licht aus kleinsten Korpuskeln (Körperchen) bestehen müsse. Er versuchte die Ausbreitung von Licht anhand kleiner Teilchen zu erklären.

      Die Theorie half ihm dabei, die Reflexion von Licht zu verstehen, erklärte aber die anderen optischen Phänomene (wie die Beugung) nicht. Seine Theorie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneut aufgegriffen, jedoch schließlich widerlegt.

      1864 erbrachte dann Michael Faraday als Erster den Nachweis, dass Licht und Magnetismus physikalisch miteinander verbunden sind. Er entdeckte den magnetoptischen Effekt, der noch heute als Faraday-Effekt bezeichnet wird.

      James Clerk Maxwell formulierte dann 1864 die Grundgleichungen der Elektrodynamik und erkannte, dass die Existenz freier elektromagnetischer Wellen dadurch vorhergesagt wurde.

      Da diese Wellen die gleiche Ausbreitungsgeschwindigkeit wie die bekannte Lichtgeschwindigkeit hatte schloss er daraus, dass Licht wohl eine elektromagnetische Welle sei.

      Maxwell vermutete jedoch (so wie alle Physiker damals), dass sich Wellen nicht im leeren Raum existieren können. Damals nannte man das Medium, das den Weltraum ausfüllen müsse schlichtweg Äther.

      Die darauf aufbauende elektromagnetische Lichttheorie schien damit zu Beginn des 19. Jahrhunderts beinahe alle Fragen zum Licht beantwortet zu haben. Da sich der Äther trotz mehreren Experimenten nicht nachweisen ließ, öffnete das den Weg zur speziellen Relativitätstheorie.

      Eine neue, radikalere Sichtweise des Lichts entstand, gestützt durch die Quantenhypothese von Albert Einstein und Max Planck.

      Der Kern dieser These ist der Welle-Teilchen-Dualismus.

      Er beschreibt Licht nicht ausschließlich als Welle oder Teilchen, sondern als Quantenobjekt.

      Demnach ist Licht eine Welle, die in kleinen Stößen (Quanten) ausgesendet wird.

      Auf dieser Basis entstand Anfang des 20. Jahrhunderts schließlich die Quantenphysik und später die Quantenelektrodynamik, die bis heute unsere Auffassung von Licht prägt.

      Licht ist Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung.

      Im engeren Sinne betrachtet, ist Licht genau der Teil der Strahlung, den wir Menschen mit den Augen erfassen können.

      Im weiteren Sinne umfasst Licht auch elektromagnetische Wellen, die der Mensch nicht wahrnehmen kann. Dazu gehören kurze Wellenlängen (Ultraviolett) und größere Wellenlängen (Infrarot, Rundfunk- und Radarwellen).

      Nach dem Modell der Wellenoptik breitet sich Licht von einer strahlenden Quelle – wie zum Beispiel einer LED oder der Sonne – wellenförmig aus. In etwa, als wenn Sie einen Stein in einen See werfen und beobachten, wie sich die wellenförmigen Bewegungen des Wassers ausbreiten.

      Die Strahlenoptik beschreibt Licht hingegen als eine geradlinige Ausbreitung durch „Lichtstrahlen“.

      In der Quantenphysik wird Licht hingegen als ein Protonenstrom („Lichtteilchen“) beschrieben.

      Wie entsteht Licht?

      Licht entsteht durch die Umwandlung von Energie.

      In der Sonne entsteht Licht durch das Verschmelzen von Wasserstoffatomen zu Helium.

      In einer Glühlampe wird der Wolframfaden durch elektrischen Strom erhitzt, bis er glüht.

      Bei LED – Leuchten wird Licht durch ein Halbleitermaterial erzeugt.

      Die Wellenlängen des sichtbaren Lichts liegen zwischen 380 (violett) – 780 Nanometer (rot).

      Innerhalb dieses Bereichs liegen alle Farben, die wir sehen können. Man nennt es das sichtbare Spektrum oder auch Lichtspektrum.
      Jede Spektralfarbe entspricht einer bestimmten Wellenlänge.
      Zum Beispiel sind rote Farbwellen sehr lang, während blaue Farbwellen eher kurz sind.
      Dazwischen sind die Farbeindrücke fließend: von Blauviolett bis Orange.

      Das Spektrum können Sie am besten an einem Regenbogen beobachten:

      Scheint Sonnenlicht durch eine Regenwolke, wird das Licht in seine einzelnen Bestandteile aufgespalten.

      Außerhalb dieses Bereichs kann das menschliche Auge keine Strahlung wahrnehmen, deswegen sind Röntgen-, Ultraviolett-, Infrarot- und Gammastrahlen für uns nicht sichtbar.

      Sir Isaac Newton entdeckte 1671, dass sich das weiße Sonnenlicht aus 5 Farben zusammensetzt: Violett, Blau, Grün, Gelb und Rot.

      Bei seinen Experimenten richtete Newton einen dünnen Lichtstrahl durch ein Loch in einem Fensterladen in einen dunklen Raum.
      Dieser traf auf ein Glasprisma und projizierte die austretenden Strahlen auf die gegenüberliegende Wand.

      Dadurch wurde das Lichtspektrum sichtbar und Newton erkannte, dass sich weißes Licht aus allen Spektralfarben zusammensetzt.

      Was hat Licht mit Farben zu tun?

      Natürliche Farben sind relativ. Der Mensch kann nur die Farben sehen, die in einer bestimmten Beleuchtungssituation reflektiert werden.

      Licht spielt auch eine große Rolle bei der Wahrnehmung der Farbe durch unsere Augen. Die Lichtquelle bestimmt, wie unsere Augen die Farbe sehen. Der Mensch nimmt Farben bzw. farbige Gegenstände nur dann wahr, wenn die entsprechenden Farben auch im Spektrum der Lichtquelle vorhanden sind.

      Fällt Licht auf ein Objekt, wird ein Teil des Spektrums von der Oberfläche absorbiert und ein anderer Teil reflektiert. Unser Auge nimmt aber nur die reflektierten Farben wahr. Ein Objekt wird zum Beispiel von uns als grün wahrgenommen, weil die Wellen des grünen Lichts reflektiert werden und in unser Auge gelangen.

      Sonnenlicht enthält alle Spektralfarben, deswegen lässt es auch die Farben der beleuchteten Gegenstände ungekünstelt aussehen. Oder anders ausgedrückt: Die Farbwiedergabe ist optimal.

      Ein einfaches Beispiel:

      Betrachten wir ein rotes Hemd im Sonnenlicht, erscheint uns die Farbe sehr natürlich.

      Wenn wir es dann aber mit hineinnehmen und das Hemd unter einer Leuchte betrachten, erscheint uns die Farbe vermutlich dunkler.

      Das liegt an der veränderten Farbwiedergabe der Lichtquelle.

      Es gibt neben der Sonne auch andere Lichtquellen mit sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften: Halogenlampen, Leuchtstofflampen und an allererster Stelle die LED.

      Natriumdampf-Niederdrucklampen (eine konventionelle Straßenlampe, die gelbes Licht ausstrahlt) fehlen hingegen die Spektralfarben Blau, Grün und Rot. Deshalb erscheinen von ihnen beleuchtete Gegenstände in einem unifarbenen gelben Licht.

      Fun Fact

      Werden alle Farben reflektiert, so erscheint der Gegenstand weiß.
      Werden alle Farben absorbiert, so erscheint der Gegenstand schwarz.

      Schon gewusst?

      Wussten Sie zum Beispiel, dass sich durch Licht Hinweise auf Atmosphäre und Vegetation von fremden Planeten bestimmen lassen?

      Das Very Large Telescope in Chile enthält neben hochauflösenden Kameras auch einen sog. Spektrografen, der das empfangene Licht in seine verschiedenen Wellenlängen aufspalten kann.

      Oder einfach ausgedrückt: Er zerlegt das Licht in seine Bestandteile.

      Und es kommt noch besser:

      Der hochauflösende Spektograf zeigt, dass manche Wellenlängen im Farbspektrum der Sonne fehlen. Diese fehlenden Wellenlängen werden Absorptionslinien genannt.

      Klingt erstmal nicht so spektakulär, aber:

      Diese dunklen Linien entstehen, weil Atome in den äußeren Schichten der Sonne bestimmte Wellenlängen des Lichts absorbieren. Insbesondere für die Astronomie sind die Absorptionslinien wichtig, denn: verschiedene Atome und Moleküle absorbieren jeweils ganz bestimmte Wellenlängen. So entsteht ein individueller Fingerabdruck für jedes chemische Element.

      Indem das Spektrum vermessen wird, lässt sich nachvollziehen, durch welche chemischen Elemente das Licht zuvor beeinflusst wurde.

      Solche Beobachtungen könnten sowohl die Zusammensetzung und die Struktur der Atmosphäre so genannter Exoplaneten enthüllen.

      Das Licht und die deutsche Gesetzgebung

      Im Sinne des Bundes – Immissionsschutzgesetzes zählt Licht als ein Umweltfaktor für Immissionen (=Einwirkungen auf die Umwelt) und Emissionen (= Ausstoß).

      Lichtimmissionen von Beleuchtungsanlagen können das Leben von Menschen und Tieren oder sogar technische Prozesse behindern. Deswegen sind in der „Licht-Richtlinie“ der Länder Maßstäbe zur Beurteilung der „Aufhellung“ und Blendung festgelegt.

      Die Umwelt- und Immissionsschutzbehörden der Länder sind jeweils für die Richtlinie zuständig.

      Mögliche negative Auswirkungen sind:

      • Einflüsse auf die Tierwelt:
        Nachtaktive Insekten werden von Licht angezogen. Es kann auch den Vogelflug von Zugvögeln stören.
      • Einflüsse auf die Verkehrssicherheit:
        Blendungen können leicht durch falsch eingestellte Scheinwerfer oder großflächigen Beleuchtungen neben Straßen auftreten.
      • Lichtverschmutzung:

      Bei Lichtverschmutzung entstehen sichtbare Lichtkegel über den Städten.

      Das passiert, wenn Licht nicht professionell gelenkt wird, sondern ungehindert in die Atmosphäre strahlt.

      Nicht nur astronomische Beobachtungen werden dadurch behindert, auch der Romantiker wird seines Sternenhimmels beraubt.